veröffentlicht am 16.07.2025
Seit über 50 Jahren ist sie fester Bestandteil des Walbecker Waldfreibads: die Waldbadstube – eine Holzhütte hinter dem Kinderbecken. Nun wurde sie abgerissen und durch eine größere und modernere Hütte ersetzt, die den aktuellen Anforderungen gerecht werden soll. Unterstützt wurde das Vorhaben durch die Stiftung „Dä Geldersche Energiewende“ – eine Initiative der Betreiber von Windkraftanlagen und der Stadt Geldern.
Da eine Sanierung aufgrund des Alters und der baulichen Substanz der Hütte nicht mehr möglich war, musste eine neue angeschafft werden. „Mit der Errichtung der Hütte auf dem Gelände des Waldfreibads soll eine nachhaltige Einnahmequelle geschaffen werden, die es ermöglicht, zusätzliche Freizeitaktivitäten und Veranstaltungen anzubieten – auch außerhalb der Badesaison“, argumentierte der Bäderverein im Förderantrag. Dadurch werde eine stabilere finanzielle Basis geschaffen, um den Betrieb des Freibads langfristig abzusichern. Denn gestiegene Betriebskosten und saisonabhängige Einnahmen seien nicht ausreichend, um das Freibad langfristig abzusichern. Die Hütte könne beispielsweise für Kindergeburtstage, Vereinsveranstaltungen oder Sportkurse genutzt werden.
„Es wurde wirklich Zeit, dass wir etwas machen“, betonte Christian Pentzek, stellvertretender Vorsitzender vom Bäderverein Waldfreibad Geldern e.V.. „Die Hütte dient als Lagerfläche für unsere Sportangebote und die Fläche bietet größeren Gruppen die Möglichkeit, eine Veranstaltung durchzuführen.“ Der Standort sei dafür ideal. „Die Hütte steht sehr zentral und schön schattig für den Sommer.“ Auch der Zeitpunkt der neuen Waldbadstube, die im April fertiggestellt wurde, sei wichtig gewesen, so Christian van de Laak, Immobilien- und Projektmanager beim Bäderverein Walbeck: „In den Wochen vor den Sommerferien kamen viele Schulen aus der Umgebung hierher. Wenn sie unsere diversen Freizeitangebote sehen, ist das sehr positiv für uns.“
Auch die Größe der alten Hütte war ein entscheidender Faktor für den Neubau. „Das Platzangebot musste größer werden“, so van de Laak. „Wir benötigten Platz für Bälle und weitere Ausrüstung.“
Der Abriss der Hütte wurde vollständig in Eigenleistung des Vereins gestemmt. Gemeinsam mit dem Tischler Ulrich Beckmann arbeiteten im Anschluss vier Mitglieder des Bädervereins an der neuen Hütte. „Das zeugt von großem Einsatz im Ehrenamt“, so Reinhard Fleurkens, Vorsitzender der Stiftung „Dä Geldersche Energiewende“. „Wir unterstützen sehr gerne solche Projekte, in denen viel Herzblut und Eigeninitiative vom Verein selbst stecken.“ Denn genau das sei die grundlegende Idee hinter der Stiftung: „Wir fördern die Eigeninitiative und die ehrenamtliche Arbeit der Vereine. Unsere Gelder geben ihnen die Möglichkeit, ihre Projekte in die Tat umzusetzen.“
Auch Bernd Wienhofen, stellvertretender Vorsitzender der Stiftung, freut sich über das Engagement des Bädervereins: „Die Arbeit an dem Projekt unterstreicht das gute Untereinander und dass es Menschen gibt, die Freude am Ehrenamt haben.“ Zudem freut Wienhofen, dass die Stiftung so viele verschiedene Vereine unterstützen kann. Insgesamt wurden rund 100.000 Euro an 26 Vereine verteilt. „Wir fördern lieber mehr Projekte als einigen komplett absagen zu müssen“, erklärt Wienhofen. „Wir wägen aber natürlich auch ab, welche Projekte in das Profil der Stiftung passen und welche den Anforderungen der Stiftung nicht entsprechen.“
Der Bäderverein durfte sich über einen Zuschuss in Höhe von 8.500 Euro freuen. „Das Waldfreibad in Walbeck ist im Freizeitbereich ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt in der Stadt Geldern“, so Helmut Holla, Leiter des Bereichs Schule und Sport der Stadt Geldern und verantwortlich für den Bäderbetrieb. „Daher ist es wichtig, dass wir den Betrieb weiter fördern und dem ehrenamtlichen Engagement, das in das Waldfreibad fließt, unsere Wertschätzung ausdrücken.“
Neben dem Bäderverein ist auch die „Grüne Gruppe“ ein bedeutender Teil des Waldfreibads. Sie sind ehrenamtlich für die Pflege der Flächen im Waldfreibad zuständig. Aktuell wachse die Gruppe wieder, etwa 40 Mitglieder seien aktuell aktiv.
Die Stiftung „Dä Geldersche Energiewende“ wurde im vergangenen Jahr zur Förderung gemeinnütziger lokaler Vereine und Organisationen gegründet.
Beantragt werden können Mittel grundsätzlich immer bis zum 31. Oktober des jeweiligen Jahres.